Datum: 07. September 2017 16:46
Random_weather schrieb:
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> Du versuchst hier zu ueberzeugen, dass cc (Climate
> Change) nix mit den Sturmen zu tun hat, im
> gleichen Atemzug zitierst du, dass der Passat
> wichtig für die Stürme sei und sich durch cc der
> Passat abschwächt.
>
> Damit sagst du genau das Gegenteil, nämlich das cc
> sehrwohl auf die Stürme wirken kann.
Ich kann nicht erkennen, dass hier die entscheidenden Argumente aufgeführt wurden, die im direkten Kontext zur Studie stehen wüden. Ich kann nur tiefe Gräben zwischen Personen erkennen, die mit dem Thema nichts zu tun haben. Man streitet sich darum, wer recht hat, wer klug ist oder wer dumm, wer unverschämt ist, wer mehr oder weniger gelesen hat, wer Opfer ist oder Täter. Dabei verliert sich jede Relation für das, was so eine Studie wirklich aussagen kann.
An dieser Stelle können Streithähne aufhören zu lesen. Danke.
Zum Grundsätzlichen:
Die Studie beschäftigt sich mit dem "CC", also dem derzeitigen Klimawandel, mit dem Versuch, auch den zukünftigen Klimawandel zu erfassen bezüglich der Anzahl und der Stärke von Hurricans. Betrachtet man also die Fakten, die der bisherige Klimawandel der letzten Jahrzehnte produziert hat in Form von gemessenen und gezählten Hurricans, so kann man dazu belegbare Fakten vorlegen und ggf. Korrelationen und Kausalitäten feststellen und beweisen und ebenso sinnvolle physikalische Zusammenhänge erarbeiten, die Zu- und Abnahmen in Stärke und Anzahl begründen können oder negieren.
Dann beginnt der noch schwierigere Teil:
Mit der Projektion der Annahmen nachfolgender Klimaveränderungen in die Zukunft verlässt man notgedrungen den sicheren Hort der belegbaren Faktenlage und versucht die Zukunft anhand der bisher physikalisch begründeten Vergangenheitsentwicklung über Modellberechnungen zu konstruieren. Der Modelloutput kann nur wiedergeben, was zuvor als Input formuliert und programmiert wurde. Unsere Klimamodelle sind noch keine selbst lernende Intelligenz, sie rechnen nur viel schneller und komplexer als wir Menschen es können. Das erspart uns Zeit und meistens auch Rechenfehler. Mit den dadurch erzeugten Ergebnissen beschäftigen sich dann Studien und suchen wieder - wie zuvor aufgrund der belegbaren Faktenlage in der Vergangenheit - nach den kausalen Zusammenhängen für vom Modell berechnete Entwicklungen, die durch z.B. physikalische Gesetzmäßigkeiten eingegrenzt wurden, die wir zuvor programmiert hatten. Da wir (noch) nicht alle Bedingungen kennen, ist der Output maximal nur so gut, wie der Kenntnisstand ist, der in die Modelle eingepflegt werden konnte. Wir arbeiten uns also Schritt für Schritt weiter nach vorn in dem Ansinnen, zukünftige Entwicklungen voraussagen zu können. Wenn man als Wissenschaftler diese Begrenztheit verinnerlicht hat, kann man mit Zwischenergebnissen so umgehen, wie man Zwischenergebnisse auch einstufen muss: sie sind nichts weiter als ein Zwischenschritt in eine Richtung, der hilfreich für weitere Entwicklungen sein kann oder auch nicht. Jeder Versuch ist daher löblich und verdient Respekt.
Dem Ersteller der Studie wird es darum gegangen sein, eine noch offene Fragestellung neu zu beleuchten und vielleicht sogar eine gute Antwort darauf zu finden. Daher sind auch die Ersteller der Studien nicht dafür zu verurteilen, dass ein Ergebnis präsentiert wird, das zwangsläufig nicht jedem gefallen wird. Man wird sich die Mühe machen müssen, eine neue Studie zu erstellen, die dann ein anderes Ergebnis vorhält. Bis dann wieder eine neue Studie die vorherigen stützt oder eben nicht. Das ist eine Art Wettbewerb, ein Spiel, dass erst endet, wenn es keine neuen Studien mehr zum Thema gibt.
Will man folglich eine aktuelle Studie beurteilen, dann sind die Argumente der Studie zu finden, die das Ergebnis begründen. Diese verwendeten Argumente können dann auf Logik, Kausalitäten und physikalische Begründungen hin untersucht werden. Das Ergebnis dieser Untersuchung kann immer nur neutrale Anerkennung sein, wenn die Argumentationskette der sachlichen Überprüfung ganz überwiegend stand hält. Fehlende oder neue Argumente sind in neuen Studien zu bearbeiten, um wieder einen Schritt nach vorne zu wagen. Geht man so sachlich, sorgsam und wachsam mit neuen Studien und den Wissenschaftlern um, dann kann auch der Kenntnisstand verbessert werden und für weitere Arbeiten genutzt werden.
Es wäre prima, wenn in der Diskussion die entscheidenden Argumente der Studienarbeit in den Mittelpunkt rücken würden und nicht isoliert das eine Ergebnis oder die bestimmten Ergebnisse aus der Studie, die einem in den Kram passen oder eben nicht. Man könnte den Eindruck haben, niemand hätte sich die Mühe gemacht, die Studie wirklich zu studieren. Denn dann hätte man erkennen können, dass das Paper ganz gewiss nicht erstellt wurde, um sich damit auf die Köpfe zu hauen.
