Datum: 06. März 2007 12:10
Hallo,
ich hatte weiter unten schon einmal kurz etwas zu diesem Thema geschrieben, aber wie so häufig gehen die Antworten an 20ter Stelle irgendwie unter. Darum noch einmal dieses neue posting.
Wie schon beschrieben, habe ich beim googlen übe die Waldbrände 75/76 einen Link gefunden der mich dann auf die DWD Seite brachte.
Ich finde es sehr interessant, wie sich das Wetter von 75/76 mit der aktuellen Wetterlage deckt. Auch damals sehr warmer Januar nach einem heißen Sommer 1975. Der 76er Sommer wird allen, die dabei waren in Erinnerung bleiben.
Ich hab dann noch einmal weiter geschaut und diesen Link über die Entwicklung der GWL im 20ten Jahrhunder gefunden:
[www.dwd.de];
Hier aber nun ein Auszug aus den "Extrem-Ereignissen".
Man beachte die Berichte über die Ergeignisse 75 - 78.
<A HREF="http://www.dwd.de/de/FundE/Klima/KLIS/prod/KSB/ksb01/Extreme.pdf" TARGET="_blank">[
www.dwd.de];
Klimastatusbericht 2001 DWD
1971 - 1980
12./13.11.1972
"Niedersachsen-Orkan“: Tief bewegt sich innerhalb von 24 h von Westirland
(12.11.) zur südwestlichen Ostsee (13.11.), vertieft sich rapide von 983 auf 959
hPa, als es das Gebiet der Deutschen Bucht erreicht. Sturm (in Bremen
Windböen bis 154 km/h) fordert insgesamt 47 Todesopfer in Deutschland.
31.03.-03.04.1973 Sturm über weiten Teilen Deutschlands. Starker und schneller Sturm, ähnlich wie „Niedersachsen-Orkan“ von 1972. Böen bis 180 km/h (Schwarzwald).
05.05.1973
"Kieler Tornado" richtet schwere Schäden in Kiel und Umgebung an.
Starkregen, Hagel und Sturmböen. Gesamtschäden: 30 Mio. DM. Ein Toter.
6.11.-17.12.1973
Serie von Tiefdruckgebieten, die südostwärts von Island zur Ostsee wandern.
Nordseestürme aus N und NW verursachen Sturmfluten an den Küsten der
Deutschen Bucht, die nur 30-60 cm niedriger liegen als 1962. In Hamburg
überschreiten 19 Tidehochwasser 3,00 m über NN. Mehrere Schiffe (Fischkutter,
Küstenmotorschiffe) gehen samt Besatzung unter.
17.08.1974
Hagelunwetter in den Landkreisen Vechta, Diepholz, Osnabrück. Hagelkörner
sollen so groß wie Billardkugeln gewesen sein. Auch in Bayern Hagelunwetter.
Jan. + Febr. 1975
Teilweise mildester Januar und Februar des Jahrhunderts. Aber dann am 19./20. März verbreitet starke Schneefälle in West- und Süddeutschland.
Verursacht durch einen Kaltlufttropfen in der Höhe, der von NO nach SW über
Deutschland hinwegzieht. Vermutlich einer der massivsten und vor allem
langandauerndsten Frühjahrs-Winter der letzten Jahrzehnte.
In der Zeit vom 16.3. - 11. 4. liegt die mittlere Tagesmitteltemperatur bei +1,2°C für das Nordsaarland. Damit ist es hier um rund 5 – 6 Grad kälter als normalerweise.
Also ein wirklich kurioser Temperaturverlauf, mit einem Frühjahr, das kälter war
als der vorangegangene Januar!
Juni 1975
Trockenster Juni seit 1891 in Schleswig-Holstein, einer der nassesten
Junimonate dagegen in Baden-Württemberg.
August 1975
11-15 aufeinanderfolgende Sommertage im norddeutschen Tiefland, wärmster
August seit 1851. Längere Waldbrände, besonders in der Lüneburger Heide.
Januar 1976
Rekordzahl von 15 Sturmfluten an der Küste (6 schwere und 3 sehr schwere).
02./03.01.1976 "Capella-Orkan": Tief (bis 968 hPa) verlagert sich von der schottischen Küste bis zur Ostsee. In Berlin schwerer Sturm (Bft 10) 17 Stunden lang. Wellen bis 17 m hoch. Das deutsche Schiff "Capella" aus dem DDR-Heimathafen Rostock sinkt (11 Tote). Schwere Sturmflut. Sie übertrifft die Sturmflut von 1962 in Hamburg um 75 cm (6.45 m über NN). 20 Deiche brechen, 10.000 Menschen in der Region der Deutschen Bucht und der Elbemündung werden evakuiert.
Juni und Juli 1976
16 Tage hintereinander werden 30°C überschritten, gebietsweise fällt sechs
Wochen lang kein Regen: Hitzeschäden an Autobahnen und Industrieanlagen,
Dürreschäden in der Landwirtschaft. Niedrigwasserstand am Rhein.
24.12.1977
Temperaturspitze am Heiligabend in Baltersweiler (Nordsaarland): +13°C! Das
sind 5 Grad mehr als die zweithöchste Temperatur in diesem Dezember. Schon
am nächsten Tag ist es "nur" noch +6°C warm.
11.-30.03.1978
An 20 Tagen in Folge jeden Tag Niederschlag in fester oder flüssiger Form im
Nordsaarland (und in diese Zeit fällt auch noch Ostern!).
31.12.1978-
01.01.1979
Am Silvestertag zieht ein kleines, aber äußerst wetterintensives Sturmtief
entlang einer Luftmassengrenze über die Mittelgebirge hinweg nach Osten. In
der Sylvesternacht vor allem im Norden und Westen Deutschlands heftiger
Temperatursturz. Während in Süddeutschland („Biergartenwetter“ in München)
bis zu 12°C gemessen werden, beschert der nunmehr bereits dritte
Schneesturmtag in Folge dem Norden Temperaturen von -10 bis -15°C.
Hochwasser an der Ostseeküste. Schneeverwehungen bis 6 m,
150 Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Stahl- und Kohleproduktion
unterbrochen. Mindestens 17 Menschen erfrieren. Massensterben von
Schweinen, Hühnern, Küken. Gesamtschaden: 146 Mio. DM.
Hier endet der Auszug.
Schauts heute nicht ähnlich aus? Oder anders herum gefragt:
Könnte man nicht vermuten, dass es auch heuer noch einen kalten Spätwinter geben kann. Über den zu erwartenden Sommer mag ich mich nicht auslassen.
Sicher, Wetter wiederholt sich (angeblich nicht), aber wenn man den o.g.
Link: Großwetterlagen im 20ten Jhrhdt. durchliest, dann ist eine gewisse Periodizität nicht zu übesehen.
Grüße aus der Heide
Dieter
8.Januar 2007